Pressebericht Jahreskonzert 2015

Mitreißende Bläserklänge

Quelle: NNP 13.05.2015 Willibald Schenk

Das Jahreskonzert der „Elzer Musikanten“ am Vorabend des Muttertages ist und bleibt eine liebgewordene Veranstaltung im Elzer Veranstaltungskalender.

Dirigent Paul Pfeiffer ist stolz auf seine Jungbläser.

 

Elz. Es war zu erwarten, dass das Bürgerhaus – wie in den vergangenen Jahren – wieder gut gefüllt war. Der beliebte und fachkundige Moderator Stefan Blättel gab seine Freude darüber Ausdruck und führte galant durch das interessante und mit vielen Überraschungen versehene Programm.

Paul Pfeiffer, der die große Bläsergemeinschaft

seit Jahren erfolgreich musikalisch führt, hat eine große Schar von Jungmusikanten hinter sich, die sich von dem Dirigenten, motivieren lässt. Die Begeisterung ist zu spüren, sowohl im Jugend- als auch im Stammorchester. Die Spieldisziplin ist jedenfalls bemerkenswert.

Dem Jugendorchester war es in diesem Jahr vorbehalten, den beschwingten Melodienreigen mit flotten Arrangements zu eröffnen. Die einführenden Erklärungen zu den Titeln „The American Spirit“, „The Bells of Notre Dame“ und „Royals“, die allesamt begeistert aufgenommen wurden, gab die junge Fagottistin Katharina Brümmer, die mit dem tiefen Holzblasinstrument sowohl beim Jugendensemble als auch im Erwachsenenorchester einen farbigen Akzent setzt. Auch die anderen Bläser-Register zeigten sich von der schönsten Seite. Vier Jungmusiker setzten vier bunte Plastikbechern als Rhytmusgerät zu „Cups“ („When I’gone“) von Abraham Carter ein.

Auch das Stammorchester der „Elzer Musikanten“ hat sich in intensiven Einzel- und Tuttiproben auf das Jahreskonzert vorbereitet. „Seventy-Six Trombones“ von Meredith Wilson (1902-1984) ist der Titelsong des Musicals „The Music man“, der im Geiste eines Militärmarsches komponiert wurde. Ein wirkungsstarkes Stück, das den zweiten Teil eröffnete. Mit zu den Höhepunkten dieses Programmteiles gehörte die Neueinstudierung „Les Miserables“ („Die Elenden“). Es ist ein Musical von Claude-Michel Schönberg, das 1980 entstand und zu den Ausnahmekompositionen im Sinne der sinfonischen Blasmusik zählt.

Ein Ohrwurm

Die Holz-und Blechbläser und der Percussions-Apparat mit begabten Akteuren waren den Aufgaben gewachsen. Im „He ain’t heavy“, einer Bearbeitung von Wolfgang Geiger, zeigte sich Michael Schenk als versierter Saxophon-Solist in swingender Aufmachung. „Soleado“ im Arrangement von Pavel Stanek ist im Ursprung eine reine Melodie ohne Text. Dennoch wurde sie so populär, dass einige Songinterpreten später passende Texte schrieben. In Elz wurde es bei Fastnachts-Sitzungen der „Rotjacken“ durch Gottfried Schenkelberger bekannt – fürwahr ein Ohrwurm, den das Publikum gerne hört.

Im Laufe der Jahre wurde die echte Blasmusik durch das Einsickern wesensfremder Elemente ungünstig beeinflusst. Statt original, für Bläser geschriebener Musik, werden heute vielfach Bearbeitungen von Werken gespielt, die ursprünglich für andere Klangkörper gedacht sind

Daher war es eine schöne Geste vom Programmgestalter, den heimischen Komponisten Manfred Schneider (1953-2008), der als Hornist beim Heeresmusikkorps in Koblenz wirkte und nach schwerer Krankheit verstarb, zu würdigen. Die nationale Blasmusik hat Schneider stark beeinflusst. Seine Werke sind im Sinne der Big Band-Musik geprägt und alle original. „Prelude for Bond“, „Mountain Panorama“ und „Viva Brasil“ waren wahre Leckerbissen. Schließlich der bearbeitete TV „Kultabend“, in dem die Zuhörer die Titel erraten sollten. Und nach dem Konzertmarsch (als Zugabe) „Mars der Medici“ des Niederländers John Wichers ging ein begeisterndes Konzert zu Ende.